Essen und Trinken kann alltägliche Notwendigkeit, aber auch ein sehr angenehmes Vergnügen sein. Deshalb will ich hier einige Produkte und Rezepte
vorstellen. Da Heike kein Fleisch ißt, habe ich mich auch umgestellt und meinen Fleischkonsum bis fast auf Null eingeschränkt. Das fällt mir sehr leicht, da auch vegetarische Gerichte sehr fein schmecken können.
Schließlich gibt es einige gute Alternativen zu Fleisch. Aufgerüttelt durch die unzähligen Fleischskandale in Deutschland ziehen immer mehr Menschen diese Alternativen vor.
Leider werden jedoch sämtliche Lebensmittelskandale von vielen Konsumenten oft wieder schnell vergessen. Das fällt mir immer wieder beim Einkaufen
auch, wenn ich sehe, welchen Mist die Leute in ihrem Einkaufswagen haben. Da wird Billigwurst gekauft, Schweinebraten für 3,49 € das Kilo und ähnlicher Dreck. Und dann wundern sich viele Verbraucher auch noch,
daß der Braten um die Hälfte schrumpft oder die Wurst künstlich schmeckt. Ich plädiere lieber dafür, weniger Fleisch und Wurst zu essen, dann aber auf Qualität zu achten. Es gibt so viele feine Alternativen, so daß
der gelegentliche Verzicht auf Fleisch gut zu ertragen sein dürfte. Auch die Leberwurst aufs Vesperbrot kann durch vegetarische Brotaufstriche ersetzt werden, die mittlerweile sogar die Discounter wie Aldi und Co
vegetarische Brotaufstriche anbieten.
Auch beim Obst und Gemüse sind viele Verbraucher unsensibel oder einfach verwöhnt. Früher aßen die Menschen mangels Angebot die Produkte, die es
jahreszeitbedingt gab. Heute gibt es den ganzen Winter über Tomaten, Paprika und vieles mehr. Wer schon mal einen Bericht über die Gemüseproduktion in Südspanien gesehen hat, verzichtet auf diese Produkte. Sie
werden in riesigen Folien-Gewächshäusern auf die Schnelle herangezogen und mit riesigen Mengen an Dünger und Schädlingsbekämpfungsmitteln überzogen. Das Wasser zur Bewässerung dieser Gewächshäuser kommt mittlerweile
schon aus der Sierra Nevada, weil in der näheren Umgebung kein Grundwasser mehr vorhanden ist. Und daß diese Tomaten nicht mehr nach Tomate schmecken, ist ja klar.
Es muß natürlich jeder einzelne selber entscheiden, wie er sich ernährt. Aber ein wenig mehr Bewußtsein für unsere Lebensmittel wäre oft vorteilhaft.
Hier noch auf die Schnelle zwei einfache Rezepte für Fleischalternativen:
Tofubratlinge
400 g Tofu natur (gibts im Reformhaus, aber auch immer mehr im Supermarkt)
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer, Paprika
2 Eier
50 g Semmelbrösel
150 g geriebener Emmentaler
Petersilie, Majoran
Den Tofu mit den Fingern zerbröseln. Die Zwiebel fein schneiden, den Knoblauch reiben. Die Eier, Semmelbrösel und die Gewürze dazu geben. Das ganze
gut durchmischen und aus der Masse dünne Bratlinge formen. Sie darf nicht zu trocken sein, bei Bedarf noch etwas Wasser oder ein weiteres Ei zugeben. Dann in der vorgeheizten Pfanne in Rapsöl oder noch feiner
Sesamöl schon braun anbraten. Dazu schmeckt der Klassiker Kartoffelsalat und Feldsalat. Die Bratlinge sind sehr nahrhaft, da sie viel Eiweiß enthalten und schmecken auch kalt gut.
Ein weiteres wohlschmeckendes Produkt der Naturküche ist Grünkern. Es gibt ihn als Mehl oder Schrot. Grünkern ist das unreife Korn des Dinkel. Es
wird nach der Ernte gedarrt (getrocknet) und hat ein sehr feines Aroma mit leichter Räuchernote. Mit Grünkern haben wir schon überzeugte Fleischesser verblüfft. Hier ein ebenfalls einfaches Grünkern-Rezept:
Grünkernbraten:
250 g Grünkernschrot
100 g Dinkel - oder Weizenschrot
2 Eier
200 g Feta
100 g geriebener Emmentaler
200 g Lauch
4 Karotten
50 g Semmelbrösel
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer
Kräuter (Petersilie, Majoran, Basilikum, Thymian)
Den Grünkernschrot sowie den Dinkelschrot in einer Schüssel mit warmem Wasser übergießen, bis er bedeckt ist. Das ganze ca. 15 Minuten einweichen
lassen. In der Zwischenzeit den Lauch und die Karotten sehr fein schneiden und in einer Pfanne in Rapsöl ca. 10 Minuten andünsten.
Die Zwiebel und den Knoblauch zugeben und noch kurz mitdünsten lassen. Bei Bedarf ein wenig Wasser zugeben.Danach den eingeweichten Grünkern und Dinkel in einer Schüssel mit dem Gemüse, den Kräutern, Eiern und dem Emmentaler sowie dem zerbröselten Feta vermischen. Eine Königskuchenform einfetten und mit Semmelbröseln bestreuen. Danach die Grünkernmasse einfüllen und im Backofen bei ca. 180 Grad etwa 40 Minuten backen. Danach einige Minuten abkühlen lassen und auf eine Platte stürzen. Dazu paßt ein Endiviensalat und auf Wunsch noch ein Kräuterschmand. Dazu einen halben Becher Schmand mit zwei Eßlöffel Joghurt mischen, mit Salz und Pfeffer würzen und kleingehackte Petersilie und Schnittlauch zugeben. Mit ein wenig Zitronensaft abschmecken. Kinder essen zum Grünkernbraten natürlich gerne Ketchup.
Probiert mal eines der Gerichte aus, vielleicht seid auch Ihr positiv überrascht.
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